...unterwegs, und wieder habe ich keine Fotos gemacht. Damn! Vergessen!
Zunächst ging es nach Gießen, ins
Jokus. Für uns die große Unbekannte, da wir dort noch nie gespielt hatten. Aber als wir ankommen, gefällt uns der Laden ganz gut: schöner Raum, gute Bühne, lecker Essen. Genau das richtige nach einer Fahrt, die zwar kurz, dennoch amüsant war, da wir uns mit
Stephans TomTom orientieren, das übrigens viel netter spricht, als all die anderen Navis. Nun ja.
2 Bands spielen vor uns, wovon ich persönlich nur eine mitbekomme, da das Essen tatsächlich so lecker ist. Wie dem auch sei, als ich mich umsehe, entdecke ich ein ziemlich gemischtes Publikum. So zwischen 13 und 130, oder so ähnlich. Ravensburger, muss ich denken, aber jetzt
Labyrinth der Meister oder doch
Stratego? Egal, jeder will spielen...
Die Show entwickelt sich gut, der Laden hat sich einigermaßen gefüllt. War so nicht unbedingt zu erwarten, denn wie wir im Vorfeld erfahren hatten, spielte am selben Abend
Juli ein Open Air, das seit Monaten ausverkauft war (zusammen mit
Virginia Jetzt! und Special Guests). Irgendwie hatte der Veranstalter das verpennt, bzw. dem keine besonders große Bedeutung beigemessen. Wie auch immer...
Das sollte das Wochenende der Zurufe werden; Teil 1: "Nicht schon wieder so was langsames!" Wir spielen
Bouncers.
Das Trinken nach der Show geht im Hotel weiter, nachdem Nino von Virginia Jetzt! doch nochmal anrief und meinte, die Backstage-Party bei Juli sei irgendwie nix mehr, man müsse jetzt für den Alkohol bezahlen; es lohne sich wohl nicht mehr, vorbeizukommen. Ab ins Hotel, Hillys Zimmer wird das Partyzimmer, das wir vereint vollqualmen und sonstig besudeln. Nachdem dann Hilly in der Nacht auf dem Weg zur Toilette mit nackten Füssen auf den Aschenbecher gelatscht ist und wie am Spieß geschrien hat, schlafe ich wieder ein bis zum nächsten Morgen. Nach einem - nun ja - trockenen Frühstück (der Belag erinnert oftmals an eine Abschlepphilfe...) geht es weiter nach Berlin.
Tja, Berlin... der gute alte
Magnet Club. Wir haben ein wenig Angst vor der Fahrt; es soll warm werden und vielleicht Staus geben. Ersteres trifft ein, letzteres nicht. Wir kommen gut durch und auch irgendwann an. Zu früh für den Club, also ab in die nächste Sportsbar, schauen, wie
Stuttgart Meister wird. Eine Menge Kohle geht da über den Tisch, weil einige Dummköpfe auf Schalke getippt haben.
Ha!
Danach also zurück ins Magnet zum aufbauen. Ein wenig traurig bin ich schon, da mir keine Gitarrenbox zur Verfügung steht und ich auf so einer Vox-Digital-Dingen-Combo spielen muss. Erstaunlicherweise klingt dat Dingen ziemlich gut. Jetzt völlig wertfrei!
Heute ist unsere Vorfreude noch größer, denn es haben sich ein paar Lads aus England angekündigt: Leute von
Dugong,
Nathaniel Green,
Pylon und andere, die wahrscheinlich alle irgendwie irgendwo
hier zu finden sind. Insgesamt 18 junge Engländer, die sich zu einem Junggesellenabschied nach Berlin verirrt und uns im Vorfeld informiert haben. Klasse, das waren immer Touren... in England... jeden Tag Burger & Chips... Aaach...
Unter großem Hallo treffen wir zunächst Little Chris, der jetzt Bart trägt und trotzdem noch little aussieht. Auch Glen (bei uns: Flenn) aus Middlesborough ist dabei, also sind es von den 18 schätzungsweise 16, die mal Shows für uns gemacht haben. Nach kurzer Akzent-Akklimatisierung weiß jeder vom anderen, dass er ihn liebt. Auf die Bühne!
Die Show ist klasse, der Laden voll, die Leute nett, die Briten betrunken und laut. Da der nächste Zwischenruf: "Versicherungsvertreter!" Ich überlege kurz, welcher Pale-Song gemeint sein könnte, danach welche Band und dann wer von uns. Ich komme zu keinem Ergebnis und verspiele mich fast. Da ist der Auftritt auch fast schon rum, wie gesagt: kurzweilig. Ein Erfolg, würde ich behaupten.
Hilly und Max müssen sich schon wieder auf nach Köln machen, die Engländer sind verschwunden und der Rest trinkt oder schwächelt (hüstel!). Irgendwann gegen halb sechs torkeln wir zu unserer Schlafgelegenheit, Oli von
Fritz Carlton, der, von unserem Soundmann
Friedel benachrichtig, uns unterschlupf gewährt. Danke Oli! Prima gepennt, viel zu früh aufgestanden, ab ins Auto, ab nach Münster, wo Jonas Stephan und mich am Bahnhof rauslässt. Stinkend wie zwei professionelle Biber-Besamer steigen wir in den Zug nach Hause. Stinkend, weil sich die Fahrt zurück nicht ganz so problemlos gestalten sollte: Stau, gesperrte Umgehungsstraßen, Hitze, Vorkriegsarchitektur, mutmaßliches Eremitentum, Provinz, Idioten, die einem hinterher fahren, weil sie denken, wir wüssten wo es lang geht, etc. Amüsant, aber zeitraubend...
Loide, zwei schöne Tage, reisen, spielen, lachen, weinen. Gut portioniert. Nächstes Mal mache ich wieder ein oder zwei Fotos. Die riechen wenigstens nicht. Fazit: Ich will's nicht missen, weder Gießen, noch Berlin, noch Zwischenrufe. Heißes Wetter und Kombis passen nicht zusammen! Wir und die Bühne irgendwie schon... fühlt sich jedenfalls so an.